Ist energieeffizient gleich klimaneutral?
Ist energieeffizient gleich klimaneutral?
Durch die immensen Energiekosten und drohenden Versorgungsengpässe, steht Energieeffizienz derzeit wohl an erster Stelle jeder unternehmerischen Agenda. Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Emissionen. Aber was braucht es noch, um klimaneutral zu werden?
Durch die immensen Energiekosten und drohenden Versorgungsengpässe, steht Energieeffizienz derzeit wohl an erster Stelle jeder unternehmerischen Agenda. Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Emissionen. Aber was braucht es noch, um klimaneutral zu werden?
Klimaneutralität wird zum Muss – für jedes Unternehmen. Bis zu m Ende des Jahrzehnts soll Deutschland seinen Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringern, so will es das 2021 verabschiedete Klimaschutzgesetz. Doch es ist nicht für alle Unternehmen gleich einfach oder schwierig, den Fußabdruck zu reduzieren. Es geht um sämtliche Prozesse – Produktion, Supply Chain, Nachnutzung.
Das Fachmagazin “Produktion” gibt aktuell einen guten Überblick über den Stand der CO2-neutralen Industrie. Wir zitieren hieraus gern fünf Hebel, mit denen Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck zu verringern können (Quelle: Boston Consulting Group, VDMA):
- CO2-arme Stromerzeugung: Diese Kategorie umfasst Technologien, mit deren Hilfe der Stromsektor seine Emissionen reduzieren kann. Die Stromindustrie stößt mit jährlich 10 Gt einen beträchtlichen Teil der gesamten Treibhausgasemissionen aus. In dieser Kategorie bieten erneuerbare Energien das größte Einsparpotenzial. Theoretisch ließe sich die Stromerzeugung dadurch vollständig dekarbonisieren. Angesichts der praktischen Grenzen für den Einsatz von erneuerbaren Energien wird das jährliche Einsparpotenzial jedoch auf 5 Gt geschätzt.
- Wirtschaftlich tragbare Technologien: Kategorie 2 umfasst alle vorhandenen und wirtschaftlich tragbaren Technologien, die aktuell zur Emissionsreduzierung in allen Sektoren des verarbeitenden und nicht verarbeitenden Gewerbes eingesetzt werden können. Die wichtigsten Hebel sind Technologien zur Heizungsoptimierung und Wärmerückgewinnung (Einsparung von 1,8 Gt Treibhausgasen) und zur Verbesserung der elektrischen/mechanischen Effizienz (0,8 Gt). Dazu zählen wir übrigens aus unsere LED-Technologie. Die ist nicht nur wirtschaftlich tragbar, sondern amortisiert sich durch die immensen Energieeinsparungen sehr schnell.
- Kostspielige Technologien: Zu Kategorie 3 gehören Technologien, die zwar derzeit in der einen oder anderen Form verfügbar, aber noch nicht wirtschaftlich tragbar sind – sei es, weil sie zu kostspielig sind oder weil sie noch nicht in einem Umfang eingesetzt werden können, der nennenswerte Auswirkungen hätte. Dazu gehören zum Beispiel die Methanabscheidung in der Landwirtschaft oder die vollständige Umstellung auf Elektrofahrzeuge im Bergbau- und Mineralsektor.
- Umweltfreundliche Treibstoffe: Kategorie 4 umfasst alle Technologien, die bei der Ersetzung von fossilen Brennstoffen durch umweltfreundliche Treibstoffe aus Wasserstoff, Biomasse und ‚Power-toX‘-Brennstoffen (P2X) eine Rolle spielen. Zur vollständigen Nutzung des Dekarbonisierungspotenzials muss die Energie für die Herstellung von Wasserstoff und von P2X-Brennstoffen vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen. Sobald diese initiale Hürde überwunden ist, können zahlreiche Sektoren und Anwendungen davon profitieren. Insgesamt können die globalen Treibhausgasemissionen durch den Einsatz solcher Treibstoffe um 4,9 Gt verringert werden.
- Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung (CCUS): In Kategorie 5 geht es um den Einsatz von CCUS-Technologien zur Abscheidung, Verwendung und Speicherung von Treibhausgasen, die bei der Stromerzeugung und anderen industriellen Prozessen anfallen, wo fossile Brennstoffe nicht in wirtschaftlich sinnvoller Weise durch umweltfreundliche Brennstoffe ersetzt werden können oder die bei der Förderung von Erdgas entstehen. Durch solche Technologien können die Gesamtemissionen potenziell um 7,3 Gt reduziert werden.
Wir haben Ihnen hier kürzlich schon einige Online-Tools vorgestellt, mit denen Sie ihren CO2-Abdruck überhaupt erst einmal errechnen können. Denn nur wer weiß, wo und in welcher Menge CO2 im Unternehmen entsteht, kann passende Maßnahmen ergreifen. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

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